Hallo!
Schokomaus hat geschrieben:
Sie hat durch Deine Methode heute 2x mal ziemlich viel Wasser zu sich genommen.
Damit hab ich gerechnet.
Schokomaus hat geschrieben:
Ich war gar nicht so schnell im Versteck wie sie angefangen hat, das Wasser was an ihr herunterlief zu trinken beim 2. Mal hat sie sogar in meiner Gegenwart getrunken.
Damit eher nicht...
Manche Schildkröten der "Generation-Baden" brauchen zwar nichtmal mehr den "Trigger" von Regentropfen um reflexartig mit dem Trinken zu beginnen, aber alle sind das bei Weitem noch nicht und es wird wohl noch zwei, drei Schildkröten-Generationen auf dem Weg zur "Haustier-Werdung" brauchen, bis man die Tiere bloß noch ins Wasser zu setzen braucht und sie alles machen, was sie eben so machen sollen.
Bis dahin zahlt es sich aber aus, die Voraussetzungen zu imitieren, unter denen die Tiere auch in freier Natur eigentlich "gar nicht anders können" als zu trinken: Einen lauwarmen Regen und das anschließende Trinken aus Pfützen, die zuvor nicht da waren.

Schokomaus hat geschrieben:
Ich hoffe sehr, dass ich das als gutes Zeichen werten kann.
Absolut!
Und das was du da gemacht hast, war zwar keine "invasive", so aber dennoch eine "intensivmedizinische" Maßnahme: Du hast deinem Tier einen Volumenausgleich, sowie das "Spülen der Nieren" ermöglicht.
Und dein Tier unterscheidet sich gegenwärtig grundlegend von einem "normalen".
Wie oben erwähnt, zieht Regen so gut wie immer einen Trinkreflex nach sich, den sowohl im natürlichen Lebensraum, als auch unter naturnaher Haltung in menschlicher Obhut so gut wie jedes Tier haben wird. Klar, wer weiß, wann die nächste Möglichkeit besteht, die "Reserven" wieder einmal "voll aufzufüllen".
Der Unterschied zwischen deinem Tier und einem weitgehend fitten Tier in der Natur/in naturnaher Haltung in Menschenobhut:
Wenn das fitte Tier das Wasser in der angebotenen Wasserschale einmal nicht findet, so ist das erstmal nicht weiter tragisch, weil das fitte Tier noch eine ganze Zeit lang einen angemessenen Wasserhaushalt haben dürfte.
Und nach meiner Erfahrung ist es übrigens so, dass (wenn man das ganze mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung aufschlüsseln würde) es
ziemlich sicher ist, dass die allermeisten Landschildkröten in naturnaher Haltung fixe Wasserstellen kleineren (=des üblichen, meist untersetzerförmigen) Ausmaßes eher zufällig über diese Wasserstellen "stolpern". Auch wenn sie immer an derselben Stelle stehen. Und selbst wenn sie "drüber stolpern" - wenn sie (nur als stark vereinfachtes Beispiel) grade nicht nach unten schauen oder als Männchen grade einem Weibchen hinterher "hechten", während sie durchlaufen, dann nehmen sie z. T. auch gar nicht wahr, dass sich darin Wasser befindet. Und das, obwohl sie evtl.
tatsächlich sogar Flüssigkeit aufzufüllen hätten. Auf Dauer kann das dann natürlich zu zu wenig Trinken in Summe führen.
Es zahlt sich also gerade bei Tieren in nicht vollkommen optimaler Verfassung aus, sie durch "Regen" wirklich unweigerlich zur Flüssigkeitsaufnahme zu bewegen.
Und im Wesentlichen hin und wieder auch bei "topfitten" Tieren - bei denen lässt sich ein optimaler Wasserhaushalt aber (auch) dadurch erreichen, dass man sie versucht so naturnah zu halten, dass man sie durch die häufig anzustrebende Hitze förmlich in die Knie bzw. vielmehr in ihre Wohnhöhlen zwingt, wo sie durch Inaktivität und
langsame Verdauung kaum etwas von ihrem "Körperwasser" einbußen. Aber das ist wieder eine "andere" Geschichte.
Schokomaus hat geschrieben:
Ein Blutbild hab ich mit meiner TÄ bereits vereinbart. Allerdings wollen wir noch abwarten. Soweit ich weiß, wollte meine TÄ sowieso noch mal Rücksprache mit der LMU halten, wenn das alles rum ist.
Denn eins muss klar sein: Auch wenn ich davon ausgehe, dass es dem Tier soweit bald wieder gut gehen wird, das Verschwinden der Rötung bedeutet nur das Verschwinden eines Symptoms. Natürlich kann in zwei Wochen dann auch die Ursache dafür längst nicht mehr gegeben sein, aber das muss nicht zwangsläufig der Fall sein und theoretisch ist eine Mehrzahl an Ursachen dafür möglich. Diesbezüglich Klarheit=nichts "übersehen" zu haben, zahlt sich also auf jeden Fall aus - da seid ihr (=du, die jetzige Tierärztin) zumindest meiner Meinung nach, definitiv auf dem richtigen Weg!
Schokomaus hat geschrieben:
(...) hat sie endlich das erste Mal Urin abgesetzt. Die Flüssigkeit war nicht ganz klar, sondern ganz leicht bräunlich - aber wirklich nur minimal - das Urat war ganz normal, cremig weiß. Ich werd jetzt dann gleich noch mal mit meiner TÄ sprechen um das weitere Vorgehen zu bestprechen.
Das hört sich alles sehr vielversprechend an und auch gut durchdacht an.
Lieben Gruß und weiterhin alles Gute
Emanuel